Moderne Segelschulen sind leistungsstark
Selbst bestimmen wohin es geht! Die kleine Auszeit am Wochenende auf der Ostsee genießen oder auf der Biggetalsperre den Grill anwerfen, wenn gerade die Sonne untergeht; Hobbykapitäne gestalten ihre Freizeit ungezwungen und individuell. Um die Vorzüge dieser Art von Wassersport zu genießen, ist ein Bootsführerschein unumgänglich. Um an die begehrte Lizenz zu gelangen, ist eine servicestarke und zuverlässige Segelschule der beste Partner.
Welcher Bootsführerschein ist für mich der richtige?
Für den Freizeitbereich werden in Deutschland neun verschiedene Arten von Bootsführerscheinen ausgestellt. Dazu gehören Erweiterungen von Basislizenzen, um beispielsweise auf dem Rhein oder auf dem Bodensee mit einem Boot fahren zu dürfen. Und wer sich alten Windjammern verschrieben hat, der darf nach erfolgreich abgelegter Prüfung zum Traditionsschifferschein historische Wasserfahrzeuge und Traditionsschiffe bis zu einer Länge von immerhin 55 Metern führen. Hinzu kommen mehrere Varianten von Segelscheinen, die einen unterschiedlichen Kenntnisstand in Bezug auf den Umgang mit Segeljachten vermitteln. Haben Sie sich dazu entschieden, ein Befähigungszeugnis zum Führen eines Bootes zu erwerben, wird Sie eine leistungsstarke und serviceorientierte Segelschule dabei beraten, welcher Kurs der für Sie passende ist.
Der Bootsführerschein Binnen (SBF Binnen)
Der Bootsführerschein Binnen, auch Sportbootführerschein Binnen genannt, wird von Freizeitkapitänen benötigt, die mit einem Sportboot auf Binnengewässern, genau gesagt auf Binnenschifffahrtsstraßen fahren wollen. Dazu zählen Flüsse und Kanäle, teilweise auch Seen, wenn diese von einem Fluss durchflossen werden.
Der Gesetzgeber definiert ein Sportboot als ein ausschließlich privat genutztes Wasserfahrzeug, das in keinem Fall gewerbsmäßig verwendet wird. Zudem darf das Boot eine Länge von 20 Metern nicht überschreiten. Auf dem Rhein gilt eine Sonderregelung, die nur Boote bis 15 Metern Länge zulässt.
Von der Regelung ausgenommen sind Fahrzeuge, deren Segel eine Fläche von 6 m² nicht überschreiten oder die durch reine Muskelkraft vorangetrieben werden. Ebenso ausgenommen sind Sportboote, die mit einem Motor angetrieben werden, dessen Leistung maximal 11,03 kW beträgt, gleichbedeutend 15 PS. Auch für diese Motorboote gibt es auf dem Rhein besondere Grenzen, die bei 3,68 kW oder 5 PS festgeschrieben sind. Der Sportbootführerschein binnen wird für Motorboote und Segeljachten erteilt. Außergewöhnlich ist der SBF Binnen Segel, der als Anlage zum Sportbootführerschein binnen verfügbar ist. Diese besondere Fahrlizenz ist lediglich auf der Havel-Oder-Wasserstraße, der Spree-Oder-Wasserstraße und der Untere-Havel-Wasserstraße erforderlich.
Online-Kurse, Simulatoren und eine fundierte Ausbildung
Ein Großteil des Unterrichtsstoffs wird von einer modernen Segelschule online über das Internet vermittelt. Grund dafür ist, dass die zu vermittelnden Kenntnisse reines Auswendiglernen erfordern. Das können Sie in Ruhe zu Hause deutlich besser, als zusammen mit anderen in einer Segelschule. Ihre dabei auftauchenden Fragen sollten Sie notieren, um sich dann in der Segelschule bei ihrem Lehrer Klarheit zu verschaffen.
Für den praktischen Teil ist der Besuch der Segelschule unerlässlich. Aber üben können Sie trotzdem schon in den eigenen vier Wänden. Es sind im Internet etliche Spiele zu finden, bei denen Sie eine realitätsnah als Kapitän an Bord eines Schiffes oder Bootes unterwegs sind. Auch die notwendigen Kenntnisse zum Ablegen der Prüfung zum Funkzeugnis UBI für den Binnenfunk, sollte Bestandteil der Ausbildung in einer guten Segelschule sein.
Der Bootsführerschein See (SBF see)
Auch beim Bootsführerschein See ist die ausschließlich private Nutzung gesetzlich vorgeschrieben. Diese Fahrerlaubnis ist notwendig, um im Geltungsbereich der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung ein Boot führen zu dürfen. Im Klartext bedeutet dies, dass mit dieser Lizenz die Seeschifffahrtsstraßen innerhalb der Drei-Seemeilen-Zone und die gekennzeichneten oder in der Seekarte ausgewiesenen Fahrwasser innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone befahren werden dürfen. Für Freizeitkapitäne, die an den friesischen Küsten oder entlang der Ostseeküste unterwegs sind, ist der Bootsführerschein See vollkommen ausreichend.
Um zur Prüfung zugelassen zu werden, sind einige Grundbedingungen zu erfüllen. Dazu gehört ein Mindestalter von 16 Jahren. Wie beim Pkw-Führerschein, ist ein ärztliches Tauglichkeitszeugnis erforderlich. Darin muss ein zugelassener Arzt bescheinigen, dass der allgemeine Gesundheitszustand, die Sehfähigkeit und die Hörfähigkeit ausreichen, um ein Boot zu führen. Darüber hinaus ist eine Zuverlässigkeitsbescheinigung notwendig. Im Normalfall reicht die Vorlage des Kfz-Führerscheins. Ist der Prüfling nicht im Besitz eines solchen, ist das Führungszeugnis „O“ vorzulegen. Ist der Anwärter auf den Bootsführerschein See minderjährig, ist eine Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten unabdingbar.
Hat der Prüfling alle Vorgaben erfüllt, kommt es zur Prüfung. Im theoretischen Teil werden die Kenntnisse im Bereich Navigation und Seemannschaft abgefragt. Besonderen Wert wird auf die Kenntnisse der Kollisionsverhütungsregeln und der Seeschifffahrt Straßenordnung gelegt. Außerdem sind Wetterkunde, Fahrzeugführung sowie Umweltschutz prüfungsrelevanten Themen. Zum praktischen Teil gehören Manöver, darunter An- und Ablegen sowie Mann über Bord. Einige Prüfer legen Wert auf das Längsseitsgehen an anderen Fahrzeugen oder auf ein Ankermanöver. Im Bereich der Seemannschaft gehört die Knotenkunde zum praktischen Teil. Vor allem Verkürzungsstege, Variationen des Palstegs und Sicherungsknoten lassen sich die Prüfer gerne zeigen. Der Sportbootführerschein See ist die Grundlage, um eine Jacht unter Motor oder Segel zu chartern.
Über die nautischen, navigatorischen und seemännischen Fähigkeiten hinaus. sollte eine gute Segelschule auch die Ausbildung zum sogenannten Seefunkzeugnis, dem Funkzeugnis SRC Seefunk anbieten. Denn nur mit diesem ist Ihnen das Führen eines Bootes auf See auch gestattet.
Der Sportküstenschifferschein (SKS Schein)
Der Sportküstenschifferschein ist immer dann notwendig, wenn der Freizeitkapitän außerhalb der Seeschifffahrtstraßen-Ordnung ein Boot führen will. Zudem ist der SKS Schein für Bootsführer eine semiprofessionelle Lizenz, die unter bestimmten Voraussetzungen die gewerbliche Nutzung eines Sportbootes ermöglicht.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der Sportküstenschifferschein in der Folge eines Seeunfalls durchaus eine bedeutende Rolle spielen kann. Der Bericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung und ein eventuell nachfolgendes Gerichtsverfahren enden fast immer günstiger, liegt ein Sportküstenschifferschein vor.
Dementsprechend sind die Anforderungen bei der Prüfung zum Sportküstenschifferschein deutlich anspruchsvoller, als beim Sportbootführerschein See.
Der Anwärter muss im Besitz eines gültigen Sportbootführerscheins See sein. Darüber hinaus hat er für die Zulassung zur praktischen Prüfung nachzuweisen, dass er mehr als 300 Seemeilen auf Jachten in Küstengewässern als Bootsführer unfallfrei absolviert hat. Zum theoretischen Teil der Prüfung gehört eine umfangreiche nautisch-navigatorische Kartenaufgabe, die bereits rund 90 Minuten in Anspruch nimmt. Darüber hinaus wird häufig eine mündliche Nachprüfung erforderlich. Neben Schiffskenntnis und Knotenkunde sind in der praktischen Prüfung Manöver wie Mann über Bord – unter Motor sowie unter Segel – vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben.
Bereits beim Sportbootführerschein binnen oder see ist die Navigation per GPS und Radar ein kleiner Teil der Ausbildung. Ein erfahrener Ausbilder in einer guten Segelschule weiß aber, dass genau diese beiden Navigationsarten ein elementarer Bestandteil der abschließenden Prüfung zum Sportküstenschifferschein sein werden. Deshalb bieten die besten Segelschulen eine intensive Navigationsausbildung an der Karte, beim Peilen, mit GPS und am Radar.
Segelscheine für Jachten
Wer sich grundsätzlich vom Wind über die Meere treiben lassen will, für den ist es wichtig das Segeln von Grund auf zu erlernen. Einige Charterbetriebe verlangen die Vorlage eines Segelscheins für Jachten, insbesondere bei kostspieligen Modellen. Basis für Segelsportler ist der Segel-Grundschein Yacht, für den bereits Kinder ab zwölf Jahren zugelassen werden. Diese Grundausbildung, die in der Regel durch Profi Skipper oder erfahrene Segellehrer durchgeführt wird, berechtigt nicht zum Führen eines Bootes. Allerdings vermittelt die Ausbildung zum Segelgrundschein Yacht ausreichend Wissen, um anschließend als nützliches Crewmitglied an Bord mitfahren zu können.
Auf diese Basisausbildung aufbauend, wurde der Segelschein Yacht im Jahr 2015 komplett überarbeitet. Bei der jetzigen modernen, modular aufgebauten Ausbildung zum Segelschein Yacht wird dem flexiblen und sicheren Umgang mit dem Boot großer Wert beigemessen. Dabei werden die Besonderheiten der Reviere Küsten- und Binnengewässer beachtet. Dazu gehören Variationen des Mann-über-Bord-Manövers oder unterschiedliche Techniken beim Anlegen. Das Trimmen der Segel und der Einsatz von Spinnakern oder Gennakersegeln gehören ebenso zur Ausbildung, wie das Sammeln von Erfahrungen als Bootsführer unter Anleitung eines routinierten Skippers. Wer den Segelschein Yacht in den Händen hält, der kann in der Regel problemlos zusammen mit dem amtlichen Sportbootführerschein See, dem Sportküstenschifferschein oder dem Sportbootführerschein Binnen auch eine sportliche Segeljacht chartern.
Gute Segelschulen bilden für den Notfall aus
Niemand hofft es, aber Seefahrt tut Not, wie schon ein altes Sprichwort sagt. Erstklassige Segelschulen bereiten ihre Kursteilnehmer auf den schlimmsten aller Fälle vor, zumindest theoretisch. Brandabwehr, Leckabwehr, das Ausbringen eines Lecksegels und die Handhabung von Rettungsinseln oder Rettungswesten sollte unbedingter Bestandteil eines jeden Kurses in einer guten Segelschule sein. Zudem sollten Kursteilnehmer lernen, wie ein Überlebensanzug zu nutzen ist, wie eine Notfunkboje funktioniert, was beim Abfeuern von Signalpistolen zu beachten ist und wie sich eine Bootscrew im Notfall zu verhalten hat. Genau dabei sollten die Themen Trinkwasser und Unterkühlung intensiv behandelt werden.
Außerdem kann es nicht schaden, wenn den Kursteilnehmern erklärt wird, welche Möglichkeiten ein Skipper hat, sollte beispielsweise ein Crewmitglied erkranken oder ein Schiffbrüchiger wird aufgefischt. Auch die üblichen Modalitäten bei Schiffbruch Dritter, bei Havarien, bei Seeunfällen oder beim Auffinden einer Wasserleiche sollten zumindest kurz behandelt werden.
Darüber hinaus sollte sich jeder zukünftige Skipper darüber klar sein, welche Verantwortung er für sich und andere tragen wird. Umsichtige Segelschulen organisieren deshalb für ihre Kursteilnehmer kompakte Lehrgänge in Erster Hilfe, beispielsweise beim Roten Kreuz oder bei der Caritas. Von den Segelschulen an Deutschlands Küsten werden zudem häufig Besuche bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger angeboten. Während des Aufenthalts an Bord eines Seenotrettungsbootes können mit den Vollprofis in Sachen Seenotrettung Notfallmaßnahmen auf See besprochen werden.