Ein vielfältigeres Urlaubsgebiet als die Bodenseeregion ist in Mitteleuropa schwer zu finden. Feriengäste finden hier eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten und Ausflugszielen. Wandern, Radfahren und Wassersport gehören zu den beliebtesten Aktivitäten. Natur und Kultur warten gleichermaßen auf Entdeckung, Sport und Erholung geben sich die Hand. Das Angebot an Ferienunterkünften ist breit gefächert. Vom Familienurlaub auf dem Bauernhof bis zum Verwöhn-Wochenende im luxuriösen Wellness-Hotel. Am Bodensee gibt es für jeden Gast das perfekte Feriendomizil.
Geographie
Der Bodensee ist Deutschlands größtes Binnengewässer. Streng genommen gehört der See im Alpenvorland anteilsmäßig auch den Anrainerstaaten Österreich und Schweiz. Ein Grenzverlauf durch den See wurde nie festgelegt. Im Einzugsgebiet des vom Rhein durchflossenen Sees hat sich eine moderne Ferienregion entwickelt, die kaum Wünsche offen lässt.
Wassersport
Bei einem Urlaub am Bodensee drängt sich das Thema Wassersport in den Vordergrund. Auf dem See und in den anliegenden Orten gibt es zahlreiche Angebote aus den Bereichen Segeln, Surfen, Kanufahren und mehr.
Segeln
Durch seine Größe ist der Bodensee ein ideales Segelgebiet. Auf einem Trip mit dem Segelboot können Sie gleich in drei Ländern Station machen. Hier können Sie das Segeln lernen und einen Segelschein erwerben. Die Segelschulen rund um den See bieten beste Betreuung. Natürlich gibt es auch Boote zu mieten, mit und ohne Segelschein.
Windsurfing und Kiten
Am Bodensee gibt es einige Surfschulen, bei denen man den Sport erlernen und sich die passende Ausrüstung leihen kann. Für Kitesurfen brauchen Sie eine Sondergenehmigung vom Schifffahrtsamt und natürlich ausreichend Wind. Es gibt ausgewiesene Gebiete, in denen diese junge Sportart betrieben werden kann, beispielsweise am Campingplatz Sandseele in der Nähe von Konstanz und am Seegarten Allensbach.
Kanu
Für eine Kanutour auf dem See ist keine Genehmigung erforderlich. Kanus können Sie an zahlreichen Stellen ausleihen, zum Beispiel im Kanuzentrum in Konstanz. Gemeinsam mit Freunden oder Familie geht es dann quer über den Bodensee, auch geführte Kanutouren werden angeboten. Bei einem mehrtägigen Ausflug bieten die vielen Campingplätze ideale Übernachtungsmöglichkeiten.
Standup Paddling
Das Paddeln auf dem SUP Board ist für Anfänger ein anstrengender Balanceakt, aber es lohnt sich. Fortgeschrittene buchen gerne einen Yogakurs auf dem SUP und kommen zu einem einmaligen Erlebnis. Im Freizeitcenter Reichenau können Sie sich die notwendige Ausrüstung ausleihen. Hier gibt es auch die schönsten Sonnenuntergänge am Bodensee. SUP also für die Abendstunden einplanen!
Wakeboarden
Wer auf Tempo steht, hat mit Wakeboarden sicher seinen Spaß. Hinter einem schnellen Motorboot geht es mit Vollgas über den See. Eine gute Alternative ist auch der Wasserskipark in Pfullendorf. Hier können Sie sich die komplette Ausrüstung leihen und werden von einem Lift gezogen. Die Anlage ist auch für Kinder geeignet und bietet Wasserski und Kneeboard an.
Radfahren
Sie lieben es, Ihr Urlaubsziel aktiv mit dem Fahrrad zu erkunden? Der Bodensee-Radweg ist wie geschaffen für Sie. Er ist einer der beliebtesten Radwege Europas, mehr als 200.000 Radler umrunden auf ihm jedes Jahr den Bodensee. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 260 Kilometer und lässt sich bequem in sieben Tagestouren unterteilen.
Der größte Teil des Rundwegs führt durch flaches oder nur leicht hügeliges Gebiet. Eine komplette Umrundung stattet allen Städten entlang des Bodenseeufers einen Besuch ab. In der Schweiz fällt der Radwanderweg mit der Rhein-Route des Rheinradwegs zusammen. Wer sich keine Radtour um den ganzen Bodensee herum zutraut, kann mit der Autofähre zwischen Meersburg und Konstanz abkürzen. Natürlich sind auch einzelne Abschnitte ideal für einen Tagesausflug mit Familie und Freunden. Wer seine eigenen Fahrräder zuhause gelassen hat, kann sich einen geeigneten Drahtesel ausleihen.
Wandern
Eine andere klassische Variante des Aktivurlaubs sind Wandertouren. Die idyllische Landschaft in der flachen Bodenseeregion hält nur wenige Steigungen bereit. Auf gemütlichen Wanderausflügen erleben Sie die heimische Pflanzen- und Tierwelt und genießen fabelhafte Ausblicke. Sie müssen ja nicht gleich um den ganzen See herum wandern, aber es wird Sie auch niemand davon abhalten wollen. Ein sehr schöner Rundwanderweg führt von Ludwigshafen über die Ruine Burg Hohenfels und die Aussichtspunkte am Haldenhof und in der Nähe des Blütenwegs zurück nach Ludwigshafen. Ruhe und Erholung finden Sie bei einer Wandertour um den naturbelassenen Mindelsee in der Nähe von Markelfingen. Wussten Sie übrigens, dass auch der Maximiliansweg von Lindau am Bodensee zum Königssee in Berchtesgaden führt? Diese Strecke legte König Maximilian II. von Bayern damals zurück (immerhin 360 Kilometer), allerdings vermutlich weniger zu Fuß, sondern vornehmlich mit der Kutsche und hoch zu Roß.
Wellness
Auch die moderne Variante des Wohlfühl-Urlaubs müssen Sie am Bodensee nicht vermissen In Konstanz, Meersburg und Überlingen gibt es moderne Thermen mit weitläufiger Badelandschaft und großzügigem Spa-Bereich. Wellness-Hotels von traditionell bis modern empfangen ihre Gäste rund um den See, beispielsweise in Radolfzell und Kressbronn.
Orte rund um den Bodensee von Ost nach West
Scheidegg
Beginnen Sie Ihre virtuelle Bodensee-Tour in Scheidegg direkt an der Grenze zu Österreich. Der Skywalk Allgäu bietet einen atemberaubenden Rundumblick auf den Bodensee, das Allgäu und die Alpen. Und mit dem Naturerlebnispfad, den Wackelbrücken und Röhrenrutschen, dem Streichelzoo und dem Geschicklichkeitsparcours wird der Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
Lindau
Die gesamte historische Altstadt auf der Bodenseeinsel Lindau steht unter Denkmalschutz. Das alte Rathaus am Bismarckplatz ist ein besonderes Schmuckstück. Die Malereien an der Südseite illustrieren Szenen aus der Geschichte der Stadt. Der quadratische Mangturm an der Seepromenade ist einer der älteren Leuchttürme. Lindau glänzt noch mit zahlreichen weiteren historischen Gebäuden, darunter einige herrschaftliche Villen und Schlösser. Aber auch der Spaß kommt hier nicht zu kurz. Einige Freibäder laden insbesondere im Sommer zur Abkühlung ein.
Langenargen
In dem kleinen Städtchen lädt Schloss Montfort zu einer Besichtigungstour ein. Die Stadt und das Schloss blicken auf eine lange Geschichte mit Zerstörung und Wiederaufbau zurück. Hier wurde die erste Kabelhängebrücke Deutschlands erbaut. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Naturschutzgebiet Argen und mehrere weitere Landschaftsschutzgebiete. Ein Paradies für viele Naturfreunde.
Friedrichshafen
Auch auf dem Gebiet der zweitgrößten Stadt am Bodensee gibt es mehrere Naturschutzgebiete. Eines davon ist das Eriskircher Ried mit seiner typischen Flachmoorflora. Hier leben viele vom Aussterben bedrohte Wasservögel, Fische, Amphibien und Reptilien.
Friedrichshafen kann mit zwei ganz besonderen Museen auftrumpfen. Das Zeppelin Museum präsentiert die Geschichte und Technik der Luftschifffahrt seinen Besuchern multimedial. Das Prunkstück der Ausstellung ist eine begehbare originalgetreue Teilrekonstruktion der berühmten „Hindenburg“. Eine andere Seite der Luft- und Raumfahrt erleben Sie im Dornier Museum. Das luftige, visionäre Museumsgebäude bietet einen umfangreichen Einblick in die Geschichte der Fliegerei an der Geburtsstätte der Firma Dornier.
Strandbäder und Wassersportmöglichkeiten gibt es viele. Der Moleturm am Hafen bietet eine grandiose Aussicht auf den Bodensee. An der Uferpromenade laden zahlreiche Cafés zu einer Pause ein. Besonders für Kinder interessant ist ein Ausflug zum Ravensburger Spieleland. Der Freizeitpark befindet sich unweit von Friedrichshafen.
Unteruhldingen
Gleich hinter Friedrichshafen wartet ein archäologisches Freilichtmuseum auf Entdeckung durch neugierige Besucher. Hier gibt es Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit und die Überreste weiterer historischer Pfahlbausiedlungen. Mehr als 20 Pfahlbauten gibt es in einem der bestbesuchten Freilichtmuseen Europas zu bestaunen. Das nahe gelegene Pfahlbaufeld gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Salem
Eine ausgesprochen tierische Attraktion bietet unweit des Bodensees der traditionsreiche Affenberg Salem. Das ist kein Tierpark wie jeder andere. Auf einem 20 Hektar großen Waldgebiet leben mehr als 200 Berberaffen. Die Tiere können sich hier völlig frei bewegen, fast wie in freier Wildbahn. Ein Rundweg führt die Besucher mitten durch das Reich der Affen und erlaubt einen hautnahen Kontakt. Gerade für Kinder ist das ein unvergessliches Erlebnis! Die Beobachtung einer Storchenkolonie und zahlreicher Wasservögel entlang eines malerischen Weihers runden den Familienausflug ab.
Überlingen
Die Stadt legt besonders viel Wert darauf, für Bewohner und Gäste gleichermaßen attraktiv zu sein. Vor einigen Jahren wurde das mit einer Goldmedaille beim bundesweiten Wettbewerb „Gemeinsam Aufblühen“ belohnt. Neben zahlreichen historischen Bauwerken besitzt Überlingen auch eine mehrfach ausgezeichnete moderne Therme, unter anderem auch für die Architektur. Der so genannte Überlinger See ist der nordwestliche Teil des Bodensees, der vollständig auf deutschem Gebiet liegt. Wegen seiner Form wird er oft auch der „Finger“ des Bodensees genannt.
Mainau
Fällt das Stichwort Bodensee in einem Gespräch, so ist sicher bald darauf auch der Name der als Blumeninsel bekannt gewordenen Insel Mainau zu hören. Dank des milden Klimas in der Region konnte die Familie Bernadotte im 20. Jahrhundert hier ein Blumenparadies entstehen lassen. Die Insel befindet sich in Privatbesitz der eng mit dem schwedischen Königshaus verwandten Familie. Daher kursiert oft das Gerücht, Mainau sei schwedisches Staatsgebiet.
Mainau zu beschreiben ist nicht einfach, Mainau muss man erleben. In jeder Jahreszeit präsentiert die Insel ein neues Gesicht. Im Frühjahr erwachen die Pflanzen zu neuem Leben und wetteifern mit ihrer Blütenpracht. Im Herbst legen sich die Laubgehölze ein neues Farbenkleid zu und Sträucher präsentieren ihren Fruchtschmuck. Der Sommer ist Rosenzeit und auch im Winter ist Mainau einen Besuch wert. Ganzjährig können Sie dort einen Traum unter Palmen erleben oder bunte Falter im Schmetterlingshaus beobachten.
Weiträumige Parkanlagen, Gastronomiebetriebe und ein Schloss laden zum Verweilen ein. Die Insel ist über eine Brücke in der Nähe von Konstanz mit dem Festland verbunden, außerdem gibt es eine Schiffsanlegestelle.
Konstanz
Die Geschichte der größten Stadt am Bodensee reicht bis in die römische Zeit zurück. Konstanz hat ein reichhaltiges kulturelles Programm und bietet auch für Touristen einige Sehenswürdigkeiten.
Im Sea Life können Besucher eine Unterwasserreise entlang des Rheins erleben. Von der Quelle in den Alpen durch den Bodensee bis nach Rotterdam, wo der Rhein in die Nordsee mündet. Eine besondere Attraktion ist das riesige Rote-Meer-Becken, durch das ein begehbarer Tunnel führt. Über den Köpfen der Besucher tummeln sich Haie, Meeresschildkröten und Muränen.
Ein ganz besonderes Wellness-Erlebnis bietet auch die Salzoase am Bodensee. In einer zauberhaften Welt aus Himalaya-Salz und Salz aus dem Toten Meer können Sie mit jedem Atemzug Ihre Abwehrkräfte stärken und neue Energie tanken. Für noch mehr Wellness sorgt die Bodensee-Therme.
Reichenau
Die Insel Reichenau liegt im Untersee und ist die größte Bodensee-Insel. Bei Konstanz ist der wesentlich größere Obersee mit dem Untersee verbunden, dessen Abfluss auf der westlichen Seite der Hochrhein ist. Über den Reichenauer Damm ist die bewohnte Insel mit dem Festland verbunden. Mit dem Wollmatinger Ried befindet sich hier auch das bedeutendste Naturreservat am deutschen Ufer des Bodensees mit seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt.
Radolfzell
In der Nähe von Radolfzell befindet sich der Mindelsee. Das einzigartige Feuchtgebiet ist Lebensraum für zahlreiche Wasservögel und viele bedrohte Pflanzen und Tiere. Südlich von Radolfzell liegt die Halbinsel Mettnau, die bereits vor fast 100 Jahren als eines der ersten Naturschutzgebiete Deutschlands ausgewiesen wurde. Mettnau ist ein wichtiges Brutgebiet für Wasservögel in der Region. Auf der vorderen Hälfte der Halbinsel befinden sich mehrere Kurkliniken, unter anderem eines der bedeutendsten Zentren für Bewegungstherapie in Deutschland.
Schaffhausen
Nicht mehr auf deutschem Gebiet und nicht direkt am Bodensee gelegen findet ein beeindruckendes Naturschauspiel statt. Mit dem Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz ist der größte und wasserreichste Wasserfall Europas nur wenige Kilometer vom westlichen Ende des Bodensees entfernt. Auf 150 Metern Breite ergießt sich der Hochrhein auf seinem Weg nach Basel 23 Meter in die Tiefe. Von mehreren Plattformen haben die Besucher die Möglichkeit, die herabstürzenden Wassermassen zu beobachten. An manchen Tagen wird das Naturereignis abends durch eine Lichtanlage wirkungsvoll in Szene gesetzt. Von dem Schlösschen Wörth am Rheinfallbecken fahren Ausflugsboote dicht an den Wasserfall heran. Südlich des Rheins bei Laufen gibt es einen Erlebnispfad mit Glaslift und Aussichtsplattformen.
Der nächste Urlaub geht zum Bodensee
Worauf warten Sie noch? Bei diesem reichhaltigen Angebot an Natur, sportlichen Aktivitäten, Kultur und Attraktionen ist sicher auch für Sie etwas dabei. Planen Sie Ihren nächsten Urlaub am Bodensee und entdecken Sie dort Ihre persönlichen Highlights.
Wissenswertes zum Bodensee
Aufbau und Größe des Bodensees
Genaugenommen handelt es sich bei diesem Gewässer nicht um einen einzigen, sondern gleich um zwei große Seen. Diese sind über einen Abschnitt des Rheins miteinander verbunden. Der Teil des Rheins, welcher als Verbindung dient, nennt sich Obersee. Neben diesem Abschnitt des Bodensees gehört außerdem noch der Seerhein und der Untersee zum Bodensee. Mit einem Volumen von sagenhaften 48 Kubikkilometern und einer maximalen Tiefe von rund 250 Metern gilt er nicht nur als einer der größten, sondern auch als einer der tiefsten Seen überhaupt. Der See ist zudem 14 Kilometer breit und ganze 63 Kilometer lang – daraus ergibt sich ein Umfang von rund 273 Kilometern.
Die Bodenseeregion
Der Bodensee liegt direkt im sogenannten Bodenseebecken, welches wiederum zum nördlichen Alpenvorland gehört. Die Region, in welcher der See liegt, wurde aufgrund der Größe und Popularität dieses besonderen Gewässers sogar nach ihm benannt: Es handelt sich hierbei um die Bodenseeregion. Zu Teilen dieser Region gehören gleich drei verschiedene Länder. Sowohl ein kleiner Abschnitt Deutschlands als auch Teile von Österreich und der Schweiz gehören dazu. Im Bereich des Untersees wurde eine exakte Grenze zwischen den Ländern Deutschland und Österreich festgelegt; die Anrainerstaaten des Obersees haben hingegen bis heute keine einvernehmliche Grenze definiert.
Der deutsche Teil des Bodensees gehört zu den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. In Österreich liegt der Bodensee direkt im Bereich des Vorarlbergs. Der Abschnitt des Sees, welcher zur Schweiz zählt, reicht bis nach St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen.
So kam der Bodensee zu seinem Namen
Erst im Anschluss der letzten bekannten Kaltzeit, die vor rund 10.000 Jahren stattfand, hatten sich die Gebiete des Obersees und des Untersees miteinander verbunden. Durch den Einfluss des Hochrheins sank der Wasserspiegel mit der Zeit ab, sodass die Konstanzer Schwelle weiter hervortrat. Zu Zeit der Antike trugen die beiden Abschnitte des heutigen Bodensees entsprechend noch zwei verschiedene Namen.
Bei der ersten bekannten Erwähnung des Sees hieß dieser noch Lacus Venetus – so wurde er vom römischen Geografen Pamponius Mela genannt. Erst 75 n. Chr. wurde der heutige Bodensee mit der Bezeichnung Lacus Raetiae Brigantinus versehen. Ob dieser vorübergehende Name aufgrund des in dieser Region wohnenden Stammes gewählt wurde oder seine Wurzeln woanders liegen, ist bis heute unbekannt.
Der jetzige Name des Sees stammt ursprünglich von dem Ortsnamen Bodmann ab, welcher im Althochdeutschen so etwas bedeutet wie „Auf den Böden“. Wolfram von Eschenbach ging dazu über, den außergewöhnlich großen See als Bodensee zu bezeichnen – dieser Name war schon ziemlich nah dran am heutigen Begriff des Bodensees. Die Bezeichnung Bodensee stammt ursprünglich gar nicht aus Deutschland, sondern wurde aus anderen, vor allem nordischen, Sprachräumen übernommen und eingedeutscht.
Die bewegte Geschichte des Bodensees
Im und rund um den Bodensee sind bis heute keine historischen Funde aus der Altsteinzeit aufgetaucht. In der Bodenseeregion wurde wiederum einiges gefunden, welches auf eine bewegte Geschichte hindeutet. Unter anderem wurden Steinwerkzeuge entdeckt, die beweisen, dass Jäger und Sammler die Region aufgesucht und vielleicht sogar dort gelebt haben. Sicher über die Bewohnbarkeit der Bodenseeregion kann man sich allerdings nur aufgrund der Funde aus dem späten Neolithikum sein – hier muss es in der Tat Bauten und sogar ganze Siedlungen gegeben haben.
Zu Zeit der Römer soll eine Seeschlacht stattgefunden haben. Zudem waren die Römer auch im Bereich um Lindau unterwegs. Damals war das Gebiet noch sumpfig, weshalb sie lediglich die Hügel rund um die heutige Stadt herum besetzen konnten. Nachdem sich die Römer zurückgezogen hatten, besiedelten die Alemannen zuerst das Nordufer und im Anschluss auch das südliche Ufer des Bodensees. Geprägt wurde die Region im Anschluss vor allem durch den Bau des Bischofssitzes in Konstanz und durch die Gründung der Abtei zu Reichenau. Aus wirtschaftlicher Sicht war der Bodensee relevant, weil er ein wichtiger Umschlagplatz für den Austausch von Waren zwischen Deutschland und Italien war.
Hinsichtlich der Kriege gibt es mindestens drei geschichtlich relevante Ereignisse, in welche der Bodensee involviert war. Hierzu gehört neben dem dreißigjährigen Krieg auch der Seekrieg auf dem Bodensee. Dieser fand zwischen 1632 und 1648 statt und drehte sich hauptsächlich um die Vorherrschaft über das Gebiet direkt um den See herum. Auch von den sogenannten Koalitionskriegen um 1800 war der See betroffen.
Die Entstehung des Bodensees
Gleich mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Bodensee seine heutige Größe und Form hat. Der Teil des Rheins, welcher inzwischen als Alpenrhein bezeichnet wird, war früher ein Zufluss der Donau. Aufgrund der immer weiter zurückschreitenden Erosion wurde das Becken flussaufwärts vom Hochrhein angezapft – dieses Phänomen nennt sich fluviale Erosion. Die Flusstäler wurden während immer wiederkehrender Kaltzeiten vom Rheingletscher übertieft. In einer eher späten Phase der Eiszeit war dann nur noch der heutige Obersee vereist und durch den voranschreitenden Rückzug der großen Eismassen entstand mehr und mehr Schmelzwasser. Aus diesem bildete sich der Überlinger See sowie das Hochrheintal.
Der Bodensee und seine Inseln
Insgesamt gibt es auf dem Bodensee ganze zehn Inseln, welche allesamt größer als 2 Quadratkilometer sind. Die größte dieser Insel ist Reichenau, welche im Untersee liegt. Dort befindet sich unter anderem das Kloster Reichenau. Dieses gilt offiziell als Welterbe der UNESCO und ist ein Besuchermagnet für Touristen aus der ganzen Welt. Auf der Insel Reichenau wird außerdem ein ausschweifender Ackerbau betrieben. Dieser Umstand ist für eine Insel dieser Größer eher untypisch.
Im Osten des Bodensees liegt die Insel Lindau. Diese ist vor allem aufgrund ihrer malerischen Altstadt und durch den Hauptbahnhof bekannt. Zu den besonders großen Inseln zählen noch Mainau und die zum Wollmatinger Ried gehörenden Eilande. ZU den kleinen Inseln im Bereich des Obersees gehören außerdem die Dominikanerinsel, die Insel Hoy und zehn künstlich angelegte Inseln. Im Untersee sind vor allem die Insel Werde und die sogenannte Liebesinsel erwähnenswert.
Neben diesen Inseln gehören außerdem auch noch zahlreiche Halbinseln zum Bodensee. Diese weisen ganz unterschiedliche Größen auf und befinden sich an den unterschiedlichsten Stellen des Sees. Der Bodanrück trennt zum Beispiel den Obersee vom Untersee und erstreckt sich dabei immerhin über eine Gesamtfläche von rund 112 Quadratkilometern. Die Halbinseln Höri, Wasserburg und die Galgeninsel sind ebenfalls Halbinseln – die Galgeninsel war früher sogar einmal eine richtige Insel, welche sich mit der Zeit ans Festland angelagert hat.
Die wichtigsten Eckdaten zum Hochwasser
Wie die meisten anderen großen Seen sowie Flüsse in Deutschland verursacht auch der Bodensee in regelmäßigen Abständen Hochwasser. Die höchsten Wasserstände sind vor allem im Frühjahr und im Sommer zu verzeichnen. Das ist darin begründet, dass zu dieser Zeit die Schneeschmelze in den Alpen besonders stark ist und der Abfluss des Schmelzwassers den Wasserpegel innerhalb kürzester Zeit anschwellen lässt – selbst in witterungsbedingt sehr trockenen Phasen. Vor allem in der Schweiz fällt in manchen Sommern zudem viel Regen, welcher den Bodensee noch zusätzlich füllt.
Ab einem Pegelstand von 4,5 Metern werden die ersten Warnungen vonseiten der Behörden ausgesprochen. Bei einem Stand von 4.8 Metern ist dann die erste Vorwarnstufe erreicht – hier kann es bereits zu kleineren Schäden kommen. Ab einem Wasserstand von rund 5 Metern wird es endgültig kritisch. Die bisher höchsten gemessenen Stände befanden sich zwischen 5,41 Metern und rekordverdächtigen 6.36 Metern. Der allerhöchste Stand wurde am 7. Juli 1817 gemessen. Dieses Hochwasser war bedingt durch den Ausbruch eines Vulkans in den weit entfernten Tropen. Dieser Vulkan verursachte so viel Asche und Schwefel, dass die trocknenden Sonnenstrahlen abgeschirmt wurden und fast kein Wasser aus dem Bodensee verdampfte. Zudem gab es zu dieser Zeit besonders viel Regen und Schnee, welcher den Pegel zusätzlich ansteigen ließ.
Für Wassersportbegeisterte: Die Internationale Bodenseewoche in Konstanz
In jedem Frühjahr findet am und im Bodensee eine bedeutende Wassersportveranstaltung statt. Dann lockt die Internationale Bodenseewoche tausende Besucher nach Konstanz. Im dortigen Altstadthafen liegen für einige Tage zahlreiche klassische und moderne Segelyachten. Über die gesamte Zeit wird den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Historisches
Die erste Bodenseewoche lässt sich auf das Frühjahr 1909 datieren, als sich Segler und Motorbootfahrer rund um den Bodensee zu einer gemeinsamen sportlichen Veranstaltung zusammen fanden. Schon wenige Jahre später war die Bodenseewoche ein Großereignis für gehobene gesellschaftliche Schichten geworden und galt auch noch in der Nachkriegszeit als bedeutendste europäische Wassersportveranstaltung. Mit den Jahren erreichte sie allerdings Dimensionen, die das eigentlich eher beschauliche Konstanz überforderten. 1972 wurde die Bodenseewoche eingestellt. 37 Jahre später, im Frühling 2009, fand schließlich eine Neuauflage statt. Mittlerweile ist die Bodenseewoche wieder zu einem festen Bestandteil des Konstanzer Veranstaltungsprogramms geworden und kann auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken.
Wettkämpfe
Im Konstanzer Trichter zwischen Deutschland und der Schweiz werden Segelregatten ausgetragen. Diese Wettkämpfe können von Zuschauerschiffen, aber auch an Land verfolgt werden. Im Hafen wird dafür eine Großleinwand aufgebaut. Das abendliche Einlaufen der Yachten nach den Wettfahrten zieht besonders viele Schaulustige an. Außerdem messen sich Ruderer in Rennen wie „3 Miles of Constance“ oder „Imperiasprint“. Der Zieleinlauf findet dabei direkt neben der Statue Imperia statt, dem Wahrzeichen der Stadt Konstanz.
Ausstellung
Auf einer Wassersport- und Bootsausstellung präsentieren Aussteller Yachten, Motorboote oder Rennboote und berücksichtigen dabei auch neueste Trends und aktuelle technische Entwicklungen. Auf dem maritimen Markt direkt an der Uferpromendae können sich Besucher nach maritimen Produkten, kulinarischen Spezialitäten sowie Zubehör und Kleidung umsehen.
Rahmenprogramm
Die Bodenseewoche kann auch abseits der Wettkämpfe und der Ausstellung mit einem bunten Programm aufwarten. So können vom Ufer aus Wasserski-Shows verfolgt werden. Ein Riesenrad und ein Karussell sorgen für Volksfest-Atmosphäre. Zudem finden zahlreiche Hafenkonzerte und Tanzvorführungen statt.