Meditatives Wandern

lagsames Wandern befreit den Kopf
Foto: davidcharouz via Twenty20

Wandern in der freien Landschaft und die Natur überhaupt sind die wichtigsten Quellen für Erholung und Inspiration. In der Natur sind wir auf uns selbst zurückgeworfen und können frei atmen. Die Probleme unseres hektischen Alltags werden klein und unbedeutend, wenn wir uns vor einer Bergkulisse, am Meer, in der Heide, im Wald, auf blühenden und verschneiten Wiesen oder einfach nur im ausgedehnten Stadtpark bewegen. Überall in der Natur gibt es etwas zu entdecken oder zu bestaunen, das ganz unabhängig von unserer Einflussnahme existiert.

Die Natur steht jedem offen

Wandern kann man nahezu überall und die Natur steht in unserer Lebenswelt auch jedem offen. Sie ist ein Geschenk und sie kann uns reich beschenken, mit Kräutern, Wildgemüse, Früchten und Pilzen. Doch selbst wer nichts sammeln will, wird hier etwas finden und das sind Ruhe und Kraft. Untersuchungen haben gezeigt, dass die gleichzeitige Bewegung und Ruhe bei einigen Krankheiten, wie zum Beispiel dem chronischen Ermüdungssyndrom eine Hilfe sein kann. Doch nicht nur bei psychischen Problemen kann die Bewegung in der Natur ausgesprochen heilsam sein, sondern auch bei physischen. Wer von einer Krankheit genesen ist, die Folgen aber immer noch spürt, kann beim Wandern in der Natur neue Kräfte schöpfen und seine innere Ausgeglichenheit zurückgewinnen.

Wandern, aber ganz bewusst

Das meditative Wandern wird auch Slow Travelling genannt. Die Fähigkeit dazu fällt gerade dem hektischen Städter nicht so einfach in den Schoss. Schon das Wort Freizeitaktivitäten oder die Aufforderung, die Freizeit aktiv gestalten zu müssen, zeigen, dass wir den Leistungsgedanken schon längst auf unsere kostbare Freizeit übertragen haben. Meditatives Wandern, z.B. auf dem Maximiliansweg,  soll aber das Gegenteil sein von der Erfüllung einer Pflicht und dem Erreichen eines gesteckten Zieles. Viel mehr geht es um das Loslassen, das ganz bewusste Gehen und das Ankommen bei sich selbst. Die Bezeichnung Slow Travelling klingt nach etwas Neuem und Angesagten. Dabei ist das nur ein Name für eine schon lange existierende Form des bewussten Wanderns, wie es in der Romantik zelebriert oder von Mönchen ausgeübt wurde. Alte Benediktinermönche nutzten das meditative Wandern ganz bewusst, um ihre Gedanken zu sortieren.

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Die Natur und sich selbst spüren

Beim meditativen Wandern macht man sich seine Schritte bewusst und spürt die Beschaffenheit des Grundes, auf dem man geht. Man sollte ebenso bewusst aber nicht krampfhaft ein- und ausatmen und die Natur ungefiltert wahrnehmen. Man wandert in aller Stille, auch wenn man nicht allein unterwegs ist, und lässt den Gedanken freien Lauf. Es geht darum, einen eigenen Rhythmus zu finden und loszulassen. Tai Chi und Yoga können die Wanderung begleiten. Laut der Meinung von Experten soll schon eine Stunde meditativen Wanderns genügen, um sich deutlich zu entspannen.