Für einen Umzug ins Ausland zu packen ist deutlich aufwändiger und komplizierter als beispielsweise das Gepäck für einen Campingurlaub im Ausland zusammenzustellen.
Ein Umzug geht in der Regel mit einem großen Aufwand einher und verlangt von den Beteiligten ein hohes Maß an Organisation, eine gute Planung und vor allem ein starkes Nervenkostüm. Findet der Umzug dann nicht nur innerhalb der Landesgrenzen statt, sondern soll ins Ausland führen, fügt das in der Regel eine weitere Portion Stress, Aufregung und Aufwand hinzu.
Um bei all den Vorbereitungen nicht durcheinander zu kommen und, um den Umzug gut über die Bühne bringen zu können, ist es aus diesem Grund umso wichtiger, sich eine übersichtliche To-Do-Liste zu erstellen. Auf dieser To-Do-Liste sollten sich dann alle fundamentalen Punkte wiederfinden, sodass sie nach und nach abgearbeitet werden können.
Es ist dabei natürlich jedem selbst überlassen, wie die To-Do-Liste gestaltet wird und, welche Punkte sich auf ihr wiederfinden. Einige Punkte sollten jedoch auf keinen Fall fehlen.
Visum oder kein Visum – das ist hier die Frage
Der erste Punkt, der für den Umzug ins Ausland eine wichtige Rolle spielt, ist der des Visums. Bevor der Umzug stattfinden kann, muss feststehen, inwiefern für den Umzug in das Ausland ein Visum und ggf. auch eine Arbeitserlaubnis gebraucht wird.
In der Regel gelten die folgenden Regeln, wenn EU-Bürger ins Ausland ziehen möchten:
Umzug in das EU-Ausland | Umzug in ein Nicht-EU-Land (Drittland) |
Für europäische Staatsbürger problemlos möglich, da keine gesonderte Erlaubnis gebraucht wird. | Je nach Land kann es sein, dass europäische Staatsbürger für den Umzug ein Visum und eine Arbeitserlaubnis brauchen. |
Diese Dokumente werden für den Umzug in ein Nicht-EU-Land gebraucht
Wer sich dazu entschließt, den Umzug in ein Nicht-EU-Land durchzuführen, sollte immer darauf achten:
- Das Visum und ggf. die Arbeitserlaubnis im Voraus bei der Botschaft des Ziellandes zu beantragen. Am besten erfolgt die Beantragung mindestens 3 Monate vor dem geplanten Umzug.
- Gültige Reisedokumente zu besitzen oder diese ggf. zu beantragen.
- Finanzielle Rücklagen vorweisen zu können, sofern noch kein Arbeitsverhältnis in dem Zielland etabliert ist und man sich erst im Ausland auf die Suche nach einer Arbeit machen möchte.
Jedes Land hat seine eigenen Regeln, weshalb es wichtig ist, sich die Informationen bei der jeweiligen Botschaft einzuholen, um so auf der sicheren Seite zu sein.
Das Packen und das Beschaffen der Kisten ins Ausland
Ein Umzug ins Ausland geht in der Regel mit recht hohen Kosten einher. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen dagegen, sich komplett neu einzurichten, sondern nehmen stattdessen lieber ihr Hab und Gut mit.
Allerdings ist es in diesem Zusammenhang wichtig, sich auf stabile und hochwertige Kisten wie zum Beispiel Bananenkisten für den Umzug zu kaufen. In diesen Kisten haben nicht nur viele Dinge Platz, sondern sie sind auch vor Stößen geschützt.
Wie diese Kisten anschließend in das Zielland kommen, kommt immer darauf an, wohin man zieht. In manchen Fällen ist es nicht möglich, die Kisten mit einem Fahrzeug zu transportieren, weshalb es umso wichtiger ist, sich rechtzeitig mit dem Transport auseinanderzusetzen:
- Europaweit bietet es sich an, sich einen Mietwagen zu mieten oder eine Umzugsfirma damit zu beauftragen, die Kisten umzuziehen.
- Sollte der Umzug Übersee stattfinden und nicht innerhalb Europas durchgeführt werden, ist es eine Überlegung wert, sich circa 3 Monate vor dem geplanten Umzug mit einem Umzugsunternehmen in Kontakt zu setzen, das sich auf internationale Umzüge spezialisiert hat. Derartige Umzugsunternehmen bieten oft auch den Transport des Autos an.
Es bietet sich auch an, die Preise, die für die Umzugsunternehmen anfallen, zu vergleichen. Möglicherweise kann es in einzelnen Fällen sinnvoller sein, sich vor Ort, im neuen zu Hause den ein oder anderen Artikel neu oder gebraucht zu kaufen.
Überprüfung der Unterlagen
Damit der Umzug wirklich ohne Probleme erfolgt, ist es auch wichtig, sicherzustellen, dass alle entsprechenden und benötigten Unterlagen (abgesehen vom Visum und der Arbeitserlaubnis, auf die bereits weiter oben eingegangen wurde) vorliegen. Zu diesen Unterlagen gehören dabei unter anderem die Folgenden:
- Reisepass (auf die Gültigkeit achten!)
- Versicherungen, wie zum Beispiel die Krankenversicherung. Allerdings kann es dabei sein, dass die Krankenversicherung nicht in jedem Land Pflicht ist. In einem solchen Fall kann es sich lohnen, sich mit einer Auslandskrankenversicherung abzusichern.
- Übersetzungen unterschiedlicher Dokumente wie Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Scheidungsurkunde, Zeugnisse, etc. Diese Dokumente sollten für diese Zwecke unbedingt beglaubigt übersetzt sein.
- Internationaler Fahrzeugausweis und Haftpflichtversicherungsnachweis.
- Ummeldefristen von Kindergärten und Schulen, falls der Umzug mit Kindern stattfindet.
- Nicht jedes Land erlaubt es, Tiere und bestimmte Pflanzen mit einzuführen. Um so wichtiger ist es also, sich diesbezüglich im Voraus zu informieren. Sollten die Tiere mit ins Ausland eingeführt werden dürfe, sollten dabei jedoch alle Unterlagen (Impfpass, Haustierausweis, etc.) vorliegen.
Das Festlegen des Budgets
Zu guter Letzt ist es auch wichtig, sich mit dem Budget zu beschäftigen. Denn, wie bereits erwähnt, ist ein solcher Umzug nicht immer günstig. Umso wichtiger ist es also, sich einen Überblick über alle anfallenden Kosten zu verschaffen. Zusätzlich sollte auch ein Sicherheitspolster angelegt werden, damit auch bei unvorhergesehenen Kosten keine Probleme entstehen. Kostenfaktoren bei einem Umzug ins Ausland sind unter anderem:
- Transport
- Kaution und Miete im neuen Land
- Reisekosten
- Kosten für Anmeldungen, Dokumente vor Ort, etc.
Je nach Bedarf und Vorhaben kann diese Liste um weitere Kostenfaktoren ergänzt werden.
Eine übersichtliche Checkliste für den Umzug ins Ausland
Um wirklich sicherstellen zu können, dass der Umzug ins Ausland ohne Probleme verlaufen kann, ist es wichtig, sich eine übersichtliche Checkliste zu erstellen und rechtzeitig mit dem Abarbeiten zu starten.
Circa 4 bis 3 Monate vor dem Umzug
- Kündigen des Mietvertrags
- Vereinbaren eines Termins für die Wohnungsübergabe
- Beantragen des Visums und der Arbeitserlaubnis
- Übersetzen aller wichtigen Dokumente
- Überprüfen aller Reisedokumente bezüglich ihrer Gültigkeit
- Versicherungen abschließen (Krankenversicherung, etc.)
- Einfuhrbestimmungen bezüglich Pflanzen und Tiere prüfen
- Sprachkurs besuchen, um die Grundlagen der neuen Sprache zu lernen
- Beantragen eines internationalen Führerscheines
- Zustand der Wohnung prüfen (Müssen Renovierungsarbeiten durchgeführt werden?)
- Neuen Kindergarten und/oder neue Schule für die Kinder im Zielland finden
- Wohnung im Zielland suchen
- Sich bei der Botschaft des Landes darüber informieren, was sonst alles verlangt wird.
Circa 3 bis 2 Monate vor dem Umzug
- Umzugsunternehmen beauftragen und bereits mit dem Packen starten
- Abmelden von verschiedenen Dienstleistern, wie Strom, Internet, Zeitungen, etc.
- Abmelden der Kinder von dem Kindergarten und der Schule und Beantragung eines Zeugnisses, das dann beglaubigt übersetzt werden sollte.
- Überprüfen der Zollbestimmungen
Circa 1 Monat vor dem Umzug
- Abmelden bei der Meldebehörde
- Abschließen einer Auslandskrankenversicherung
- Nachsendeauftrag einrichten
- Abschiedsfeier planen, um den Abschied von Freunden und Verwandten zu feiern
- Zählerstand ablesen und Abrechnung bezüglich der Nebenkosten mit dem Vermieter klären
Zu guter Letzt ist es wichtig, sich Hilfe bei dem Umzug zu holen, Familie und Freunde um Hilfe zu bitten und die Checkliste Punkt für Punkt abzuarbeiten. Auf diese Weise fällt ein großer Stressfaktor weg und das neue Leben im neuen Land kann ohne Probleme oder ohne große Hürden starten.