Mit dem Kanu unterwegs rund um den Bodensee

Kanus am Bodensee
Kanus am Bodensee auf der schweizer Seite - Foto: yulan / depositphotos.com

Eingebettet in atemberaubende Landschaft mit faszinierendem Alpen-Panorama im Hintergrund liegt Deutschlands größter See im Dreiländer-Eck mit Österreich und der Schweiz und ist seit jeher ein Magnet für Ausflügler und Touristen aus nah und fern, sowie auch für Wanderer des Maximiliansweges. Von Lindau im Osten bis Konstanz am westlichen Ende des Bodensees reihen sich Hotels, Pensionen und Gästehäuser sowie Restaurants aneinander, an schönen Wochenenden sind Straßen und Cafés voll.

Mit der ganzen Familie aktiv

Doch zwischen die Erholung-Suchenden reihen sich auch immer mehr Aktive, ob an Land oder auf dem Wasser. Während Radfahrer die Radwege an den Ufern bevölkern, sind die Wassersportler auf dem See unterwegs. Besonderer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren der Kanusport, der nicht nur die Mutigsten auf den See zieht, sondern auch für Familien mit Kindern und Anfänger geeignet ist. Kanu-Verleihe gibt es zahlreich in fast allen Orten entlang des Sees, für ausgedehntere Touren stehen auch zahlreiche Guides zur Verfügung, die im Rahmen von organisierten Touren etwa Umrundungen der Insel Reichenau anbieten oder die Tour von Konstanz nach Überlingen. In der Regel sind dann schon ein Transport und eine kleine Stärkung eingeschlossen. Die Touren richten sich in der Regel insbesondere an Familien, die den Bodensee auf eine aktive Art erleben möchten, aber auch Anfänger. Viele Hotels orientieren sich mittlerweile auch an der gestiegenen Nachfrage und bietet entweder selbst Kanus zum Verleih oder aber arbeiten in enger Kooperation mit lokalen Verleihern zusammen.

Erfahrenere Kanuten werden sich in der Regel aber keinen geführten Kanutouren auf dem Bodensee mehr anschließen, sondern sich individuell auf das Wasser begeben, um die schönsten Ecken des Sees abzufahren und ein ganz eigenes Tempo zu bestimmen. Dabei ist das Kanufahren durchaus als Ersatz für den Besuch im Fitness-Studio zu gebrauchen, viele Muskelgruppen, besonders die der oberen Rumpfpartie werden beim Paddeln bewegt.

Eine ganz besondere Anlaufstelle in der Region ist das KanuZentrum in Konstanz. Hier werden Kurse für alle Altersgruppen angeboten, darüber hinaus auch Team-Events organisiert und alle nötigen Informationen rund um das Hobby Kanufahren geboten.

Hafen von Lindau am Bodensee
Lindau am Bodensee – © depositphotos.com @ haveseen

Herausforderung Kanuwandern

Eine ganz spezielle Herausforderung für ehrgeizige Kanuten ist dabei die Kanuwanderung, die nicht nur eine kleine Runde auf dem Bodensee vorsieht, sondern, wie im Stil einer wirklichen Wanderung, ein bestimmtes Ziel hat und etwa über die angrenzen Flüsse führt. Beliebte Kanuwanderungen vom Bodensee gehen beispielsweise über den Rhein in Richtung Schaffhausen mit Besuch des berühmten Rheinfalls oder sogar weiter bis nach Waldshut und über andere kleinere Zu- und Abflüsse des Bodensees. Übernachtungsmöglichkeit an den Strecken sind vielfältig und in beinahe jedem Ort vorhanden. Die Unterkünfte an den besonders begehrten Routen haben sich analog zu Radsportlern mittlerweile auch auf Kanuten eingestellt und bieten den Wassersportlern optimale Bedingungen und Services. Gegen ein kräftigendes Frühstück hat außerdem kein Aktiver etwas einzuwenden.

Neben der in der Bodensee-Region üppigen Infrastruktur bietet der Kanusport auch den Vorteil, mit relativ wenig Vorbereitung bereits loslegen zu können. Wer ein Boot mit Paddel und eine Schwimmweste sein Eigen nennt oder leiht, kann auch schon aufs Wasser, die zahlreichen Verleiher, insbesondere auf der deutsche Seite des Bodensees, machen es möglich, das vielleicht neue Hobby erst einmal kostengünstig zu testen, bevor die Überlegung in die Richtung geht, ein eigenes Kanu anzuschaffen.

Regeln zum Miteinander auf dem See

Trotz des kurzweiligen Spaßes ist aber auch Vorsicht geboten, da es einige Regeln gibt, die begeisterte Kanuten unbedingt befolgen sollten. Schwimmwesten sind zwar oft nicht bequem, aber unabdingbar, wenn man sich auf das Wasser wagt – insbesondere, wenn Kinder und Ungeübte mit von der Partie sind. Außerdem gibt es natürlich auch zur See gewisse Vorfahrtsregeln, die umso wichtiger werden, je mehr Verkehr auf dem See herrscht. So muss der Kanute der Kurs- und Berufsschifffahrt immer Vorfahrt gewähren, ebenso wie Seglern. Rücksicht und Respekt gilt dazu selbstverständlich wie auf der Straße ebenso auf dem Wasser. Wetter- und Sturmwarnungen von den örtlichen Behörden ist indes unbedingt Folge zu leisten.

Eine besondere Roll spielt in der Region rund um den Bodensee natürlich der Natur- und Umweltschutz. Naturschutzgebiete dürfen generell nicht mit dem Kanu befahren werden. Gleiches gilt für Schilfzonen in Ufernähe. Die nicht zu befahrenen Bereiche sind durch spezielle Markierungen auf dem See gekennzeichnet und eine Missachtung kann mit empfindlichen Bußgeldern bestraft werden. Eine Broschüre, die unter anderem bei den Tourismus-Behörden zu beziehen ist, fasst alle Regeln und Regelungen für Wassersportler zusammen und bietet auch Karten, wo die nicht zu befahrenden Gebiete auf und am Bodensee eingezeichnet sind.

Wer vom Kanufahren und Kanuwandern nicht genug bekommt, kann auch speziellen Kanu-Vereinen beitreten, die es an vielen Orten rund um den See gibt und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Wie auch der Kanusport insgesamt.