Der Flugplatz Drewitz (Cottbus) liegt etwa 35 Kilometer nordöstlich von Cottbus, in der Nähe des Ortes Drewitz, im Landkreis Spree-Neiße. Die offizielle Bezeichnung des Flugplatzes lautet Verkehrslandeplatz Cottbus – Drewitz. Sein ICAO-Code lautet EDCD, der IATA-Code CBU. Eröffnet wurde er im Jahr 1939 als Militärflugplatz.
Zugelassene Luftfahrzeuge und vorhandene Start- und Landebahnen
Der Flugplatz Drewitz (Cottbus) verfügt über eine 2484 Meter lange und 45 Meter breite Betonpiste sowie eine 1499 Meter lange und 50 Meter breite Graspiste nördlich der Betonpiste. Auf der Betonpiste des Verkehrslandeplatzes sind Jets bis 20 Tonnen MTOW (maximum take off weight – Höchstabfluggewicht) und Propellermaschinen bis 30 Tonnen MTOW zugelassen. Die Zulassung auf der Graspiste gilt für Luftfahrzeuge bis 5700 kg MTOW. Für Hubschrauber gibt es keine Begrenzung des MTOW. Außerdem sind Starts und Landungen von selbststartenden Motorseglern, Segelflugzeugen und Ultraleichtflugzeugen sowie Freiballonen, Luftschiffen und Personenfallschirmen erlaubt. Es ist eine begrenzte Anzahl an Hallenstandplätzen sowie Standplätzen im Flugzeugshelter vorhanden.
Flugangebote und Chartermöglichkeiten
Am Flugplatz Drewitz (Cottbus) ist die Fliegerschule Spree Neiße Flug ansässig. Diese bietet Rundflüge über die Lausitz an sowie die Ausbildungsmöglichkeiten zum Piloten und den Erwerb des Luftsportgeräteführerscheins für Leichtflugzeuge. Linienverbindungen von und nach Cottbus-Drewitz existieren nicht. Der Flugplatz ist täglich in der Zeit von 9 bis 19 Uhr geöffnet. In dieser Zeit bietet das Restaurant Erfrischungsgetränke und Kaffee an.
Die Geschichte des Flugplatzes
Erstmals in Betrieb genommen wurde der Flugplatz Drewitz (Cottbus) 1939 durch die Luftwaffe mit der Fliegerhorstkommandantur Drewitz. Er diente als Arbeitsflugplatz für die Schule eines Flieger-Ausbildungs-Regimentes sowie als Flugzeugführerschule. 1944 wurde der Ausbildungsbetrieb durch aktive fliegende Einheiten ersetzt. 1945 waren Gruppen von Jagdgeschwadern in Drewitz stationiert. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Flugplatz am 22. April 1945 von der Roten Armee eingenommen. Zu Zeiten der DDR wurde er von der sowjetischen Militäradministration genutzt. Der Flugplatz wurde ausgebaut und anschließend ein Jagdfliegergeschwader sowie ein Jagdbombenfliegergeschwader stationiert. Nach der Wiedervereinigung wurde er im Jahr 1990 von der Luftwaffe der Bundeswehr übernommen. 1992 wurde die Flughafen Süd-Brandenburg-Cottbus GmbH gegründet und der Flugplatz das erste Mal zivil genutzt. Im Jahr 1995 folgte die Eröffnung einer Luftfahrerschule. 2000 und 2001 wurden ein neuer Tower sowie das Terminal gebaut. Im Jahr 2014 wurde der Flugplatz aus Kostengründen privatisiert, ein Ausbau des zivilen Flugverkehrs sowie der Bau eines Wartungscenters für Passagier- und Fracht-Maschinen war geplant. Die Pläne scheiterten jedoch schnell. Der Verein Flugplatzmuseum Cottbus e. V. betreibt auf dem ehemaligen Flugplatz Cottbus-Nord ein Museum das die Geschichte des Flugplatzes Drewitz (Cottbus) genauestens darstellt.
Aktuelle Situation
2015 wurde für die Betreibergesellschaft des Flugplatzes Drewitz (Cottbus) ein Insolvenzverfahren angeordnet. Neuer Flugplatzbetreiber seit 2018 ist die KSW II Entwicklungs GmbH mit Sitz in Zossen. Momentan kann nach vorhergehender Genehmigung die Graspiste genutzt werden. Daher istzumindest kleineren Flugzeugen Start- und Landung möglich, z.B. zu den ostfriesischen Inseln (vgl. Anreise Flugplatz Norderney). Die Betonpiste ist auf Grund von starken Schäden gesperrt. Eine Betankung mit AVGAS und JET A1, Nachtflug und Instrumentenflugbetrieb sind zur Zeit nicht möglich. Bodennavigationsgeräte stehen im Moment ebenfalls nicht zur Verfügung.