Auf einer fünf Wochen andauernden Reise legte König Maximilian II. von Bayern im Sommer 1858 eine rund 360 Kilometer lange Strecke am Nordrand der Alpen zurück. Seine Reise führte ihn von Lindau am Bodensee bis nach Berchtesgaden. Seit 1991 können Wanderfreunde auf seinen Spuren wandeln. Der Deutsche Alpenverein eröffnete in diesem Jahr den Maximiliansweg. Wer schwindelfrei und trittsicher ist kann den Maximiliansweg heute innerhalb von 22 Tagen durchwandern. Der bayerische König mochte es bequemer. Er ließ sich nicht nur länger Zeit, sondern war auch selten zu Fuß unterwegs. Einen Großteil der Strecke bewältigte er in einer Kutsche, gelegentlich betätigte er sich als Reiter. Wir haben uns von den Experten von Rucksack-Guide.de Infos über den Maximiliansweg geholt (Tipp: Weitere Urlaub-, Reise- & Wandertipps auf Rucksack-Guide).
Die Charakteristika des Maximilianswegs
Die Strecke ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs E 4 und gilt als schwer. Wer den Maximiliansweg bewandern möchte sollte unbedingt über Bergerfahrung verfügen. Sehr selten werden asphaltierte Straßen passiert. Gelegentlich wandert man auf Forstwegen. Hauptsächlich jedoch führt der Weg über alpine Steige. Insgesamt sind dabei etwa 20.000 Höhenmeter zu bewältigen. Übernachtungen sind in Hütten möglich. Wer sich die Strecke auf mehr als 22 Etappen aufteilen möchte, sollte vorab also unbedingt die Lage der Hütten in seine Planungen einbeziehen. Der Maximiliansweg kann nur in den Sommermonaten von Mai bis Oktober begangen werden. Im Winter ist die Rutschgefahr zu hoch.
Der Streckenverlauf
Der Maximiliansweg startet in Lindau am Bodensee und führt dann durch die Allgäuer, die Ammergauer und die Chiemgauer Alpen, bis hinauf auf populäre Gipfel wie das Rindalphorn. Unterwegs können sich Wanderer für unterschiedliche Streckenverläufe entscheiden. Wer es nicht ganz so hochalpin mag kann zum Beispiel die achte Etappe abkürzen. Ausgelassen werden dabei die 2.010 Meter hohe Krähe und die 2.082 Meter hohe Hochplatte nahe Füssen. Der Alternativweg führt über die Kenzenhütte und den Bäckenalmsattel in 1.536 Metern Höhe. Durch weitere Alternativabschnitte können insgesamt rund 30 Kilometer Strecke eingespart werden. Unterwegs geht es in jedem Fall gehörig auf und ab. Der Bodensee und der Tegernsee werden gar mit dem Schiff passiert. Daneben durchwandert man unter anderem Lingenau, Füssen, Eschenlohe, Lenggries, Fischbachau, Brannenburg, Ruhpolding, Inzell und Bad Reichenhall. Die Strecke führt übrigens durch Deutschland und Österreich. Aus diesem Grund sollten Ausweispapiere mit auf die Wanderung genommen werden.
Anreise und praktische Hinweise
Nach Lindau gelangen Wanderer bequem mit der Bahn, oder über die A7 und die A96 mit dem Auto. Der Einstieg ist an den Startpunkten sämtlicher Teiletappen möglich. Viele Ortschaften entlang der Strecke verfügen über einen Bahnanschluss, was die An- und Abreise bei Teilbegehungen erleichtert. Die Laufrichtung ist nicht festgelegt und kann selbst gewählt werden. Für Kinder ist der Maximiliansweg, auf Grund seines hohen Anforderungsprofils, generell nicht geeignet. Regenfeste und warme Kleidung muss unbedingt auch im Hochsommer ins Gepäck eines jeden Wanderers. Die Strecke ist zwar gut ausgezeichnet, eine Wanderkarte sollte allerdings dennoch mitgenommen werden, ebenso ausreichend Proviant und Wasser, auch wenn unterwegs Berghütten zur Versorgung vorhanden sind. Diese können im Einzelfall unangekündigt geschlossen sein. Ebenso ist ein Verirren der Wanderer im alpinen Gelände möglich.
Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
Die größte Sehenswürdigkeit des Maximilianswegs ist unzweifelhaft die Berglandschaft selbst. Unterwegs gibt es eine Menge Aussichtspunkte, die atemberaubende Ausblicke, zum Beispiel auf den Tegernsee, Hochgrat, Rindalphorn und die Zugspitze erlauben. Die genannten Gipfel können unterwegs sogar erklommen werden. Das 1217 erbaute Schloss Wolfurt kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Auch ohne Führung lohnt sich ein Spaziergang durch den Schlossgarten. Bei Hittisau lädt der in 1.000 Metern Höhe gelegene Lecknersee zu einer Schwimmpause ein. Nahe Sonthofen im Allgäu befindet sich die Burgruine Fluhenstein. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist inzwischen stark zerstört. Eine Infotafel erzählt jedoch die Geschichte der Burg detailliert nach. Wer ohnehin vor Ort ist, sollte einen Halt am sehr idyllischen Sonthofer See einlegen. Rund um Füssen wimmelt es schließlich vor bekannten Schlössern: Schloss Füssen, Schloss Hohenschwangau, und der Höhepunkt der Wandertour, das Schloss Neuschwanstein erwarten die Wanderfreunde. Viele Wanderer legen hier einen reinen Besichtigungstag ein. Im Chiemgau wartet mit dem Schloss Hohenaschau ein weiteres Schloss-Highlight.