Stehpaddeln an der Ostsee

Stand Up Paddling auf der Ostsee
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Das Stehpaddeln wird auch in Deutschland immer beliebter. Doch wo kann diese Sportart in Deutschland ausgeübt werden? Die Ostsee mit seinem typisch grünem, klarem Wasser und den angenehmen Temperaturen im Sommer bietet optimale Bedingungen für Stand-Up-Paddeling.

Beim Stand-Up-Paddeling sind nicht wie beim Kite- oder Windsurfen die optimalen Windverhältnisse entscheidend, sondern die Wahl des richtigen Gewässers. Die Ostsee ist für diese Sportart einer der beliebtesten und besten Locations in Deutschland. In diesem Artikel finden Sie wichtige Gründe und hilfreiche Tipps zum SUP auf der Ostsee.

Gründe für SUP auf der Ostsee

Das Paddeln mit dem SUP-Board auf der Ostsee macht aufgrund der Wellen großen Spaß, kann aber auch vor allem für Anfänger eine Herausforderung sein. Hier lernt jeder Paddler, mit Wind und Wellen umzugehen. Wir haben die wichtigsten Gründe, für das Stand-Up-Paddeling auf der Ostsee zusammengestellt.

1. Leichter Zugang zum Strand

Das Parken ist an der Ostsee vor allem in der Hochsaison nicht ganz so einfach. Aber an den meisten Hotspots, wie z. B. in der Lübecker Bucht, Scharbeutz, Niendorf, Timmendorfer Strand oder Haffkrug gibt es zahlreiche kostenlose Parkplätze, die etwas abseits liegen oder günstige Parkplätze in Strandnähe. Das Parken ist hier um einiges günstiger, als an vielen Orten in und um Hamburg. Mit etwas Glück kann sogar ein Parkplatz direkt am Strand ergattert werden. So kann das SUP-Board direkt am Auto aufgeblasen und ins Wasser getragen werden.

Auf BeyondSurfing finden Sie eine hilfreiche Karte mit beliebten SUP-Spots an der Ostsee.

2. Perfekte Wasserbedingungen für SUP

Da es sich bei der Ostsee um ein Binnenmeer handelt, sind die Wasserbedingung gut überschaubar. Der Wind kommt größtenteils aus östlicher oder westlicher Richtung, dadurch kann sich den Wasserverhältnissen gut angepasst werden.

Kommt der Wind aus Osten, so kann in der Lübecker Bucht, an den Stränden von Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Niendorf mit vielen Wellen gerechnet. So können sich SUP-Sporter guten Gewissens in die raue See stürzen, denn durch den Wind wird jeder Wassersportler mit dem Board immer wieder ans Ufer zurückgetrieben.

Bei einem Wind von Westen, sollten die Touren näher am Ufer und parallel zum Strand geplant werden, da hier das SUP auf das Meer hinaus getrieben wird.

3. Relativ wenig Verkehr

Auf der Ostsee ist wesentlich weniger los als im Mittelmeer oder auf den Kanarischen Inseln. Hier finden nicht nur SUP-Sportler ihren Spaß auf dem Wasser, sondern auch Jetskis, Schwimmer, Segler, Taucher, Ruderer und alle möglichen Wassersportler verirren sich durch die hohen Temperaturen ins Wasser.

Sobald sich durch die Menschenmassen am Lübecker Strand gekämpft und die erste Palisade der Schwimmbojen erreicht wurde, ist der Paddler praktisch allein auf dem Wasser. Natürlich gibt es auch hier ein paar Boote und Paddler, die einem den Weg kreuzen, aber im Allgemeinen ist der SUP-Sportler doch für sich.

4. Stabiles Wetter

An der Ostsee sind die Wetterbedingungen, im Vergleich zur großen Hitze am Mittelmeer oder den Kanaren, eher moderat. Wer also keine hohen Temperaturen sucht, ist an der Ostsee genau richtig.

Zwar muss gelegentlich damit gerechnet werden, dass es bedeckt oder regnerisch ist. Solange das allerdings nicht abschreckt, sind die Wetterbedingungen an der Ostsee optimal. Denn beim SUP kann es bei Temperaturen über 20 Grad Celsius auf dem Board sehr warm werden.

5. Viele gute Surfschulen für SUP

An der Ostsee gibt es viele verschieden Surfschulen. In den meisten Orten, wie beispielsweise Pelzerhaken, Neustadt, Sirksdorf, Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Niendorf, Travemünde und Lübeck gibt es Filialen, die sich um Surfer direkt am Strand kümmern. Vor allem für Anfänger kann es eine gute Idee sein, in der Nähe einer Surfschule zu wohnen. So hat im Zweifelsfall ein Surflehrer immer ein Auge auf den Paddler und das Board.

Tipps für SUP auf der Ostsee

Die Ostsee ist zwar sehr geschützt und die Wetterbedingungen sind eher gemäßigt, allerdings ist das Meer auch tückisch. Es gibt starke Strömungen, die oftmals auf den ersten Blick nicht erfassbar sind. Deshalb sind für das Stand-Up-Paddeling auf der Ostsee ein paar wichtige Tipps zu beachten:

1. Auf Wetterbedingungen achten

Schon vor der Tour sollte sich genauestens über die Wetterbedingungen informiert werden. Hierbei sollten folgende Fragen unbedingt geklärt werden: Ist ein Gewitter im Anmarsch? Sollte der Wind drehen? Gibt es starke Temperaturschwankungen?

2. Auf Windrichtung achten

Beim SUP auf der Ostsee ist die Windrichtung entscheidend. Kommt der Wind von Osten, gibt es ordentliche Wellen und der SUP-Sportler wird immer wieder zum Ufer zurückgedrückt. Bei einem Westwind gibt es kaum Wellen, allerdings treibt der Wind den Sportler hinaus auf das Meer. Die besten Bedingungen sind also dann gegeben, wenn es windstill ist und in der Morgensonne auf der Ostsee gepaddelt werden kann.

3. Eine Begleitperson mitnehmen

Es sollte immer eine Person mit an den Strand genommen werden, die entweder vom Ufer aus aufpassen oder die Wassersportart zusammen mit einem ausüben kann. Dies macht jede Wassersportart sicherer, da die zweite Person im Notfall um Hilfe rufen kann.

4. Leine am Fuß verwenden

Für Touren, die etwas weiter weg vom Ufer oder stärker in den Wellen liegen, sollte eine Leash am Fuß getragen werden. So kann sichergestellt werden, dass das SUP-Board bei einem Sturz nicht verloren geht.

5. Vorsicht vor Strömungen

Wenn der Paddler in eine Strömung gerät, so sollte dieser nicht versuchen gegen die Strömung, sondern in einem Winkel zur Strömung hinaus zu paddeln. Danach sollte das nächstgelegene Land angesteuert werden.

6. Verwendung einer Rettungsboje

Bei jeder SUP-Tour auf der Ostsee sollte eine Rettungsboje verwendet werden. Diese kann im Zweifelsfall Leben retten und ist auch für Schwimmer oder Schnorchler sehr zu empfehlen.

7. Handy in wasserdichter Tasche mitnehmen

Um im Notfall Hilfe rufen zu können, sollte ein Handy in einem Trockensack unbedingt mitgenommen werden. Die verwendete Tasche sollte vorab auf jeden Fall auf Wasserdichtheit getestet werden.

Fazit

Die Ostsee ist optimal für das Ausüben des Stand-Up-Paddelings geeignet. So kann der Massentourismus des Mittelmeers oder der Kanaren umgangen und an der Ostsee fast allein auf dem Wasser gepaddelt werden.

Die Wetterverhältnisse sind zwar nicht so stabil wie im Süden, aber wer keine hohen Temperaturen bevorzugt, dem bietet die Ostsee eine sehr gute Alternative. Allerdings sollten alle hilfreichen Tipps beachtet und stets auf die eigene Sicherheit geachtet werden. So steht einem wunderschönen SUP-Urlaub an der Ostsee nichts mehr im Weg.