Island ist schon wegen seiner Landschaft, mit den Vulkanen und Seen, und wegen seiner Flora und Fauna ein beliebtes Reiseziel. Die Möglichkeit, den größten Meeressäugern nahe sein zu können, ist jedoch ein besonderes Highlight dieser Insel.
Die größten Meeressäuger faszinieren viele Menschen. Sie aus der Nähe zu beobachten, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Ein perfekter Ort, um Wale zu beobachten, ist Island, die Insel, die durch seine Vulkane und seine Unberührtheit bekannt ist. Sie ist der perfekte Ort zum sogenannten Whale Watching, wie das Beobachten der Meeresriesen genannt wird, denn verschiedene Arten ziehen an der Insel vorbei.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Meeren rund um Island lebt eine Vielzahl an Walarten.
- Es werden Bootstouren angeboten, mit denen man den Tieren näherkommen kann.
- Durch den Wal-Tourismus wird der Walfang als Wirtschaftsquelle immer mehr in den Hintergrund gedrängt und die Wale geschützt.
Viele Wal-Arten leben in den Meeren rund um Island
Wer sich dazu entscheidet nach Island zu reisen, um Wale zu beobachten, hat gute Chancen verschiedene Wale in freier Wildbahn zu sichten. Folgende Wale sind in den Gewässern rund um Island zu finden:
Blauwal
Er ist der schwerste Vertreter der Art. Seine 200 Tonnen Körpergewicht verteilen sich auf etwa 33 Meter Größe. Von seinen Tauchgängen kommt er alle zwei Minuten an die Oberfläche. Seine Schwanzflosse bewegt sich beim Untertauchen kaum bis über die Wasseroberfläche und die Finne ist zu klein, um gut erkannt werden zu können. Was allerdings schon von Weitem gut gesehen werden kann, ist der bis zu neun Meter hohe Blas. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung, der Wal schieße eine Wasserfontäne in die Luft, entsteht der Blas beim Ausatmen durch Kondenswasser.
Orca
Die schwarz-weißen Orca-Wale werden heute leider oft in Delfinarien gehalten. Viel schöner aber ist es, ihnen in der freien Wildbahn zuzusehen. Im Gegensatz zu den Blauwalen ist es nicht der Blas, der anzeigt, wo sie sich gerade befinden, sondern die dreieckige, schwertförmige Finne, die Rückenflosse, die dem Schwertwal ihren Namen gab.
Pottwal – ein Tiefseetaucher
Pottwale müssen tiefe Tauchgänge absolvieren, um an ihre Lieblingsnahrung zu gelangen: Die Tintenfische holen sich die Bullen aus einer Tiefe von bis zu einem Kilometer. Mit einem Gewicht von 9,5 Kilogramm besitzt der Pottwal das schwerste Gehirn im Tierreich. Es hat Platz in einem besonders großen, rechteckigen und topfförmigen Kopf – daher stammt der Name – der fast ein Drittel der Gesamtlänge des Tieres ausmachen kann. Zwischen ihren Tauchgängen, die bis zu zwei Stunden dauern können, erholen sie sich lange Zeit an der Wasseroberfläche. Sie sind daher gut zu beobachten.
Finnwal – Windhund der Meere
Der Finnwal ist nicht so behäbig wie der Blauwal. Mit einem stromlinienförmigen Körper erreicht er noch höhere Geschwindigkeiten als dieser und flitzt durch das Meer. Um ihn beobachten zu können, braucht man sehr viel Glück, denn seine Aufenthaltsorte sind immer woanders.
Der gefährdete Schweinswal
Maximal 2,5 Meter groß werden die scheuen Schweinswale. Sie leben in kleinen Gruppen zusammen und schließen sich zeitweise zu größeren Verbänden zusammen. Sie sind zwar mit den Delfinen verwandt, haben aber keinen Schnabel, sondern eine stumpfe Schnauze am gedrungenen Kopf. Durch seinen relativ kleinen Körperbau geht er oftmals leider als Beifang den Fischern ins Netz und ertrinkt unter Wasser.
Delfine in Küstennähe
Weißschnauzendelfine sind sehr gesellig und leben oft in Gruppen von hunderten Tieren zusammen. Sie zu entdecken, ist nicht schwer. Überdies sind sie meist in Küstennähe anzutreffen und auch von Land aus zu erspähen.
Zwergwale: Klein aber oho
Ihre Gesänge können sehr laut sein. Man kann ihre Intensität mit dem Flugzeuglärm beim Start vergleichen. Sie sind neugierig und schwimmen an kleine Boote näher heran. Ihre Kommunikationsmöglichkeiten beschränken sich nicht nur auf die Gesänge, sondern sind auch als Spyhopping zu beobachten.
Reiseplanung
Wer sich für eine Reise nach Island zum Whale Watching entscheidet, der sollte auf ein paar Dinge achten. Dazu hier einige der wichtigsten Infos:
Der richtige Zeitpunkt für Beobachtungstouren: Immer!
Egal oder Sommer oder Winter, es tut sich immer etwas im Meer um Island. Auf einer Waltour in Snaefellsnes hat man das ganze Jahr über gute Chancen Pottwalen und Orcas zu begegnen. Im Winter muss man natürlich besonders auf die passende Kleidung achten, denn der kalte Wind kann schnell unangenehm werden. Eine Waltour von Hólmavík aus buchen Besucher, die Touristenmengen vermeiden möchten. Hier ist es windgeschützt und die Wale halten sich gerne in Küstennähe auf. Besonders im Winter empfiehlt es sich, einige Tage hier zu verbringen, da es immer mal sein kann, dass wegen schlechtem Wetter eine Tour abgesagt werden muss.
Finanzielles
Je nach Ausgangsort sind die Preise für eine Whale-watching Tour unterschiedlich. Zusätzlich hängt der Preis natürlich vom Wechselkurs der isländischen Krone ab. Auf jeden Fall muss man mit einem Betrag zwischen 50 und 90 Euro rechnen. Es gibt auch deutsche Reiseveranstalter, die eine komplette Reise rund um das Beobachten der Wale planen und dabei auch die weiteren Sehenswürdigkeiten der Insel mit einplanen können.
Schutz der Tiere
Um den Schutz und respektvollen Umgang mit diesen wundervollen Tieren sicherzustellen, sollte man sich an Whale-watching-Tours-Anbieter wenden, die sich dem Ice Whale Code of Conduct verschrieben haben.
Wer von den Riesen des Meeres fasziniert ist, der sollte nach Island kommen, aber auf jeden Fall auch etwas Zeit einplanen, um die anderen Naturschätze der Nordinsel zu entdecken. Denn die Flora und Fauna Islands verzaubern jeden! Hier gilt es Vulkane zu bewundern, Geysire zu entdecken und durch unendliche Natur zu wandern.