Die Berge üben auf die meisten Menschen eine enorme Faszination aus. Es ist auch wirklich ein großartiges Gefühl, einen Gipfel entweder selbst zu erklimmen oder ihn mit einer Seilbahn zu erobern, um dann atemberaubende Aussichten zu genießen! Die richtige Kleidung ist dabei aber enorm wichtig!
Der Zwiebellook: in den Bergen unverzichtbar
Herrscht morgens beim Aufstieg noch eitel Sonnenschein, kann es schon zwei Stunden später wie aus Eimern schütten oder sogar schneien. Oft ist ein solcher Wetterwechsel gerade in höheren Lagen, wie in den Schweizer Bergen, sind mit einem enormen Temperatursturz verbunden. Und selbst wenn sich das Wetter hält: Lässt die schweißtreibende Anstrengung nach dem Aufstieg nach, sorgt die durchgeschwitzte Kleidung während der Pause oben am Gipfel schnell für ein unangenehmes Frösteln.
Der sogenannte Zwiebellook ist in den Bergen darum perfekt, egal ob man wandert oder gleich campt. Dabei werden verschiedene Schichten übereinander gezogen, die dann nicht nur für eine besonders gute Isolierung sorgen, sondern bei Bedarf einzeln abgelegt und auch wieder angezogen werden können. Idealerweise besteht der Zwiebellook aus mindestens drei Schichten.
Die erste Schicht: Unterwäsche
Unterwäsche liegt direkt am Körper an und muss deshalb gleich mehrere Anforderungen erfüllen. Sie soll bequem sitzen und nicht scheuern, an kühlen Tagen optimal wärmen und an warmen Tagen mit Atmungsaktivität überzeugen und für eine gute Temperaturregulierung sorgen. Bergfreunde haben hier die Wahl zwischen Unterwäsche aus Merinowolle und spezieller Funktionsunterwäsche aus Polyester oder Mischgewebe. Baumwolle ist weniger geeignet, da sich die Fasern zu schnell mit Körperfeuchtigkeit vollsaugen.
Merinowolle fühlt sich auf der Haut sehr angenehm an, sie schützt auch im feuchten Zustand vor Kälte und trägt dank ihrer geruchshemmenden Eigenschaften lange zu einem frischen Gefühl bei. Funktionsunterwäsche hat dagegen den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit vom Körper weg nach außen leitet und etwas leichter ist als Merinowolle.
Die mittlere Schicht: Pullover, Hose und Co.
Die Zwischen- oder Isolationsschicht soll in den Bergen hauptsächlich vor Kälte schützen. Je nach Jahreszeit und Ziel umfasst sie Wanderhemden, Fleece-Pullover, Softshellwesten oder T-Shirts aus schnell trocknenden Synthetikfasern. Natürlich können die Oberteile an kalten Tagen auch miteinander kombiniert werden, indem beispielsweise das T-Shirt unter dem Fleece-Pullover oder die Weste über dem Hemd getragen wird. Sollten im Laufe des Tages die Temperaturen ansteigen, kann ein Teil schnell ausgezogen und im Rucksack verstaut werden.
Grundsätzlich sollte bei allen Oberteilen darauf geachtet werden, dass weder die Rückenpartien noch die Ärmel zu kurz sind. Unter den Achseln darf der Stoff zudem nicht zu stramm sitzen.
Dazu passt eine bequeme Hose, die einerseits robust sein sollte, andererseits aber auch eine maximale Bewegungsfreiheit gewährleisten muss. Jeans sind somit eher ungeeignet, da Denim meist recht steif und starr ist.
Softshell-Hosen sind an kühleren Tagen in den Bergen fast immer eine gute Wahl, während Zip-off-Hosen an wärmeren Tagen mit einer hohen Funktionalität punkten, da sie sich mit einem Handgriff von einer langen in eine kurze Hose verwandeln lassen. Für das Laufen durch feuchte Almwiesen oder Schnee kann es sinnvoll sein, zusätzlich Gamaschen zu verwenden. Sie schützen das Bein und die Hose von der Wade abwärts bis zum Fuß vor Feuchtigkeit.
Die oberste Schicht: Schutz vor Wind und Nässe
Die Wahl der Jacke hängt ebenfalls von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Im Frühling und Sommer reicht bei trockenem Wetter eine leichte Softshelljacke aus, an regnerischen Tagen ist eine Hardshelljacke zu empfehlen, da sie nicht nur wind-, sondern auch wasserdicht ist.
Für die Herbst- und Wintermonate bietet sich entweder eine Daunen- oder eine gefütterte Kunstfaser-Jacke an. Auch sogenannte Lodenjacken für härtere Bedingungen sind geeignet.
Echte Daunenjacken überzeugen zwar mit einer sehr guten Wärmeisolierung und einem relativ geringen Gewicht, können aber im Hinblick auf das Tierwohl problematisch sein. Darum sollte beim Kauf nach Möglichkeit auf entsprechende Zertifikate geachtet werden. Sie garantieren, dass die Daunen entweder ohnehin aus der Fleischproduktion oder von artgerecht behandelten Tieren stammen.
Kunstfaserjacken sind meist deutlich preiswerter, trocknen häufig schneller, liegen aber in puncto Wärmeisolierung leicht hinten. Für moderate winterliche Temperaturen reichen sie aber in der Regel aus.
Fazit: Für jedes Bergwetter bestens gewappnet
Wer sich richtig kleidet, kann die Bergwanderung noch viel besser genießen und muss einen plötzlichen Wetterwechsel nicht fürchten.
Verwendete Quellen:
www.alpenverein.de/artikel/das-richtige-wanderoutfit_cff0a90c-1323-40b0-ae4d-7247a313c845
www.bergfreunde.de/blog/das-kleine-1×1-der-wanderbekleidung/
4fstore.de/blog/post/wie-kleidet-man-sich-in-die-berge-die-wahl-der-richtigen-kleidung-fur-trekking